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Cash Flow, Credit Policy, Bonität - sie alle und noch viele mehr gehören zum Working Capital Management (WCM). Auf dieser Seite erklären wir Ihnen die wichtigsten Begriffe rund ums Working Capital Management. Zu vielen Themen finden Sie eine Artikel-Empfehlung mit weiterführenden Informationen. Klicken Sie einfach auf den entsprechenden Link.
Working Capital Management besteht aus den drei Säulen
Für den Finanzverantwortlichen oder CFO sind die ersten zwei besonders wichtig. Kurz zusammengefasst heisst das, Debitoren schnell einfordern und Kreditoren spät bezahlen.
Working Capital Management ist für Firmen deshalb so wichtig, da es den Geldfluss sicher- und stets genügend Liquidität bereitstellt. Das ist überlebenswichtig. Ohne flüssige Mittel ist es nicht möglich, Rechnungen zu zahlen oder investieren und zu wachsen.
Die Credit Policy sind alle Prozesse und Prinzipien, die eine Finanzabteilung nutzt, um zu entscheiden, wem sie Kredit gewährt und wie hoch dieser ist.
Als Cash Flow bezeichnet man den von einer Firma erzielten Geldfluss innerhalb einer definierten Periode, zum Beispiel Quartal oder Geschäftsjahr. Cash Flow bedeutet etwas anderes als Liquidität. Sie gibt an, wie viel Mittel zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Der Cash Flow bezieht sich über einen Zeitraum und misst die Veränderungen. Er ist also eine Stromgrösse.
Das ist wichtig, um stets über genügend flüssigen Mittel zu verfügen. So stellen Sie sicher, dass Sie die Mittel für Investitionen und Wachstum haben. Sie sind auch in der Lage, Ihren eigenen Verbindlichkeiten fristgerecht oder sogar früher nachzukommen. Das wirkt sich positiv auf Ihre eigene Bonität auf, was wieder die Voraussetzung ist, selbst Kredite zu guten Konditionen aufzunehmen. Es ist auch wichtig, Rücklagen aufzubauen für unerwartete Ausgaben oder falls die Aufträge ausbleiben.
Das Forderungsmanagement umfasst alle Prozesse rund um die Entstehung und die Bearbeitung von Forderungen an Kunden. Idealerweise hält die Credit Policy die Prinzipien und Richtlinien zwingend fest.
Das Ziel des Forderungsmanagements ist die Optimierung des Cash Flows, die Minimierung von Risiken und das Abschöpfen von Potentialen.
Machen Sie es dem Kunden so einfach wie möglich, die Rechnung zu zahlen. Stellen Sie sicher, dass alle Angaben auf der Rechnung vollständig und korrekt sind. Bieten Sie verschiedene Zahlungsformen wie Rechnung, Direktüberweisung oder PayPal an. Gewähren Sie Skonto oder vereinbaren Sie Zahlungsfristen. Suchen Sie bei ausbleibender Zahlung das persönliche Gespräch mit dem Kunden. Als weitere Mittel stehen Ihnen die Mahnung, das Inkasso oder die Betreibung zur Verfügung. Vermeiden Sie aber wenn möglich die Betreibung, denn Sie ist stets unangenehm und teuer.
Schweizer Unternehmen haben 2018 23.6% aller Rechnungen zu spät bezahlt. Die Zahlungsmoral ist zum Vorjahr um 0.5% gesunken. Der durchschnittliche Verzug betrug 2018 14.6 Tage, einen halben Tag mehr als 2017. Mit Abstand am unzuverlässigsten haben die Unternehmen in Basel-Stadt 2018 ihre Rechnungen bezahlt. 2018 waren mit 48.2 % beinahe die Hälfte zu spät – im Vergleich mit 2017 ist das sogar noch 5.1 % schlechter. Auf der anderen Seite steht Appenzell Innerrhoden. Die dort ansässigen Unternehmen zahlten fast 90 % aller Rechnungen fristgemäss.
Das Mahnwesen ist in der Schweiz gesetzlich nicht geregelt. Sie haben also im Prinzip freie Hand, wie, wann und wie oft Sie mahnen. Dennoch sollte der Mahnprozess in der Credit Policy festgelegt sein. Idealerweise senden Sie eine Zahlungserinnerung, eine 1. und 2. Mahnung. Wenn das nicht hilft, leiten Sie das Inkasso oder die Betreibung ein. Das sollten Sie aber wenn möglich immer verhindern, dass dies in der Regel teuer und unangenehm ist. Achten Sie lieber drauf, dass Sie es den Kunden so einfach wie möglich machen, Ihre Rechnungen zu zahlen.
Kreditorenmanagement ist die aktive Bewirtschaftung der Kreditoren mit dem Ziel, bei den Lieferanten und bei den Zahlungsfristen das Maximum herauszuholen. Dabei geht es darum, Rechnungen tendenziell so spät wie möglich zu zahlen, ohne dabei die gute Geschäftsbeziehung und die eigene Bonität zu gefährden.
Ein Lieferantenkredit kommt dann zu Stande, wenn Sie einem Kunden Ware oder eine Dienstleistung auf Rechnung liefern.
Working Capital Management stellt sicher, dass Sie stets über genügend flüssige Mittel im Betrieb verfügen. Damit haben Sie genug Mittel für Investitionen, was wiederum das Wachstum ankurbelt.
Es gibt mehrere Indikatoren, die ein Potenzial bei einem Kunden anzeigen. Die einen kommen aus einer Kreditplattform wie z.B. D&B Credit. Dort finden Sie Scores und Ratings wie den PAYDEX®, den Failure Score, das Overall Business Risk und eine maximale Kreditempfehlung. Je besser diese Werte sind, desto grösser ist das Potential. Kombinieren Sie diese Infos mit den eigenen Erfahrungen, die Sie mit dem Kunden machen. Wenn er zuverlässig und schnell zahlt, ist das ein Zeichen für den Ausbau der Geschäftsbeziehung.
Als Bonität bezeichnet man den Willen und die Fähigkeit einer Unternehmung, Schulden zurückzubezahlen.
Wirtschaftsauskunfteien erteilen Bonitätsauskünfte über Unternehmen. Sie sind darauf spezialisiert, Informationen über Firmen zu sammeln, diese zu verdichten und aussagekräftige und einfach zu verstehende Scores und Ratings zu erstellen.
Wirtschaftsauskunfteien geben nicht nur Bonitätsauskünfte über Firmen im Inland, sondern auch über solche im Ausland. Dun & Bradstreet verfügt zum Beispiel über eine Datenbank mit über 300 Millionen Unternehmen und hat somit quasi eine globale Abdeckung.
Es gibt sogenannte Red Flags oder Ausschlusskriterien, die eine Geschäftsbeziehung von vornherein ausschliessen. Die bezeichnet man als sogenannte High Risk Triggers oder Special Events:
High Risk Triggers:
Special Events:
D&B Credit verfügt über eine überragende Suchfunktion. Sie stellt sicher, dass Sie die gewünschte Firma im Universum von über 300 Millionen Unternehmen weltweit schnell und treffgenau finden. D&B Credit nutzt dazu Auto-Complete. Die Filterfunktion zeigt Ihnen nur die Treffer, die Sie wirklich interessieren.
D&B Rating: Das von Dun & Bradstreet selbst entwickelte Messsystem. Es gibt einen Überblick über die Finanzstärke und Grösse der Firma. Das Rating basiert Zahlungsperformance, Public Records und Unternehmensalter.
Failure Score: Auch Financial Stress Score genannt – sagt die Wahrscheinlichkeit voraus, dass ein Unternehmen in den kommenden 12 Monaten seine Tätigkeit einstellt oder Konkurs anmeldet, ohne dabei die Schulden zurückzuzahlen. D&B gibt zu jeder Firma, die Sie prüfen, einen Kommentar ab, der die Einschätzung erklärt.
PAYDEX®: Er sammelt Zahlungserfahrungen und analysiert die Zahlungsperformance von Unternehmen. Er sagt, ob eine Firma ihre Rechnungen fristgerecht zahlt oder nicht.
Overall Business Risk: Hilft, Risiken genau abzuschätzen und die richtigen Kreditentscheidungen zu treffen. So vermeiden Sie Verlust und schöpfen gleichzeitig schlummernde Potentiale ab. Das Overall Business Risk besteht aus zwei Komponenten:
D&B Credit bildet das ganze Kunden-Portfolio in einer übersichtlichen Matrix ab. Die x-Achse zeigt dabei das Alter der Forderungen bei Ihren Kunden, die y-Achse die Risikoeinschätzung von Dun & Bradstreet. Jedes Feld in der Tabelle zeigt den prozentualen Anteil der Firmen mit diesen Kriterien – bei D&B Credit Advantage sogar das Total der entsprechenden Forderungen in CHF oder Ihrer gewählten Währung.
Sie sehen auf einen Blick, ob und wo Sie Ausstände haben. Eine möglich Strategie ist die Straffung des Mahnwesens.
D&B Credit hilft Ihnen, Potenziale bei Ihren Kunden zu zeigen. Sind alle Credit und Scores im guten oder sehr guten Bereich, hat der Kunde eine einwandfreie Zahlungshistorie und dazu noch das Kreditlimit nicht ausgeschöpft, dann bietet er sich an, ihm mehr zu verkaufen.